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8. Türchen

In der Weihnachtszeit wird am 8. Dezember der unbefleckten Empfängnis Mariens gedacht. Das mit der unbefleckten Empfängnis wird ja gerne missverstanden. Aber selbst nach der katholischsten Lehre ging zwischen Joachim und Anna alles ganz natürlich zu. Unbefleckt war die Empfängnis nur insoweit, als Maria nicht erst getauft werden musste, um von der Erbsünde befreit zu werden – ein Mittel, was damals übrigens noch gar nicht zur Verfügung stand. Nur insoweit verlief  alles ganz rein. In einem tieferen Zusammenhang mit diesem Feiertag standen die Vorgänge im Größenwahn am 8. Dezember allerdings nicht. Der junge Mann, den die Vorsehung auserwählte,  hieß weder Joachim noch Josef und auch das Geschenk  hinter dem 8. Türchen war ziemlich säkular: ein Gutschein für die Sandbar. Wenn auch manche behaupten geistige Getränke brächten uns den Göttern näher als jede Kirche, so kann man aus dem Besuch einer solchen Lokalität trotzdem keinen Gottesdienst machen. Zur Stärkung gaben wir dem jungen Mann noch eine prall gefüllte Weihnachtstüte und ein hausgemachtes Mango-Chutney als Zehrung mit auf den Weg. Und mit ein wenig Wehmut betrachteten wir diesen jungen Mann, einem Gast der dritten Generation – oder ist es schon die vierte? – im Kreise seiner Familie. Tempus fugit!